21.-26. Juli 2019:

Immer werde ich als Kletterlehrerin von meinen Gästen gefragt, ob ich den schon mal auf dem Matterhorn gewesen sei. Bis anhin verneinte ich. Doch als Laddy für unsere Ferien die Überschreitung Matterhorn – Dent d’Hérens vorschlägt, stimme ich begeistert zu. Gemütlich gehts am Sonntag ins Bivacco Rossi e Volante unter dem Breithorn. Wie die echten Matterhorn-Anwerter müssen wir schliesslich noch Akklimatisieren! Es geht auch zu 15. in einem 10er Biwak… Steil ist der Anstieg auf die Roccia Nera, danach folgt ein abwechslungsreicher Grat bis auf den Breithorn-Westgipfel. Mit der Bahn zurück nach Schwarzsee, Rösti und danach Aufstieg zur Hörnlihütte. Gespannt warte ich auf das vielberüchtigte-Morgenszenario in der Hütte. Alle halten sich an die Regeln, angeseilt wird tatsächlich in der Hütte, Start um 3:50, wir reihen uns nach den Bergführern in die Schlange vor den ersten Fixseilen ein. Und dann ist alles viel angenehmer, als ich erwartet habe: Die Massen (50 Personen) verteilen sich über den ganzen Hörnligrat. Höflich wird uns der Vortritt gelassen, wenn wir eine Seilschaft einholen und man grüsst sich nett. Wir sind auf dem Gipfel, herrliche Rundsicht! Es folgt der Abstieg an den vielen Fixseilen über den Liongrat und nach 8 Stunden erreichen wir das Rifugio Carrell. Am nächsten Tag ist «Ruhetag», gemütlich geht es in 3 Stunden ins Bivacco Novella. Begeistert über die Einsamkeit und Lage des Biwaks geniessen wir den Tag und kundschaften den Start für die morgige Route aus. Um 4 Uhr ist tagwach. Es geht los, hochkonzentriert bewegen wir uns über den brüchigen Grat, es folgt ein anspruchvolles Auf und Ab über die Punta Maquinaz, Punta Carrel, Pointe Blanche, Epaule und endlich, die Dent d’Hérens. Wir schauen zurück, wahnsinnig diese Linie vom Matterhorn bis hierhin! Die Herausforderung der Tour besteht darin, sich in extrem brüchigem Fels bewegen zu können und dies während fast der gesamten Tour. Vom Gipfel geht es runter über den Westgrat zum Rifugio d’Aosta. Dieses ist voll, somit steigen wir ab bis ins Rifugio Prarayer. Den letzten Tag verbringen wir mit einer kurzen Wanderung und einer langen Heimreise über Aosta und den Grand St. Bernard nach Hause. Super Ferien, danke Laddy!

Morgenstimmung nach dem Aufstieg auf die Roccia Nera.

Während der Breithorn-Traversierung, der felsige Teil ist bald zu Ende.

Das Solvaybiwak und Laddy glühen von den ersten Sonnenstrahlen.

Blick zurück auf den Hörnligrat, an den Fixseilen kurz vor dem Dach.

Auf dem Matterhorn!

Während des Abstiegs: Blick zurück auf den Liongrat.

Rifugio Carrel mit der Dent Blanche im Hintergrund.

Alle Biwaks sind ohne Wasser, d.h. Eis, bzw. Schnee sammeln und schmelzen.

Über diesen ganzen Grat wollen wir, bis auf die Dent d’Hérens.

Bei der Etappe Rifugio Carrel – Bivacco Novella kommen wir am Bivacco Benedetti vorbei.

Geh- und Kraxelstellen wechseln sich auf dieser Route ab.

Unsere nächste Unterkunft: Bivacco Novella, im Hintergrund der Start unserer morgigen Tour.

Im Innern des Bivacco Novella, das Hüttenbuch ist von 1983, allzu viele Einträge gibt es nicht.

Kurz nach dem Start auf dem Ost-Grat zur Dent d’Hérens, Blick zum Matterhorn.

Die Route ist wild und einsam, mit herrlicher Aussicht.

Enger Durchschlupf bei der Punta Carrel.

Bei der Pointe Blanche treffen wir auf ein paar herrliche Längen in relativ festem Fels.

Kurz vor der Epaule, Blick in die Nordwand der Dent d’Hérens.

Bald auf dem Gipfel, es fehlt noch das Horn und wir stehen auf der Dent d’Hérens.

Abstieg über den West-Grat und Gletscher zum Rifugio d’Aosta und weiter zum Rifugio Prarayer.