8.-11. Oktober 2019:

Ich bin gespannt auf das Heimgebiet von Cassin und Bonatti, wir sind unterwegs nach Lecco, in die Grigna. 14 steile Kurven führen uns hoch nach Piani Resinelli. Von der Umgebung sehen wir nichts, es liegt dichter Nebel. Doch es ist erst Mittag, wir packen unseren Kletterrucksack und wandern hoch zur Gruppe «Funghi». Die Orientierung bei 5m-Sicht ist anspruchsvoll, von den Wanderern wissen wir, dass die Chance besteht, dass wir über die Wolkengrenze kommen, da scheine die Sonne…Endlich haben wir den Einstieg zu unserer Route gefunden, immer noch bei Null Sicht. Ausgesetzt geht es eine Seillänge hoch, danach folgt eine Abseilrunde in einen Schlund, kalt und feucht. Jetzt gibt es kein zurück mehr. Die Route führt in drei Seillängen auf die «Lancia», nebenan steht der «Fungo» und der «Torre», jede Felsnadel hat einen Namen! Nach dem kalten, feuchten Start ist der Fels nun wasserzerfressen, rau und steil, 4b kann überhängend sein! Ich fühle mich wie in den Dolomiten, einfach im Kleinformat. Und: wir steigen über den Nebel, was für eine traumhafte Aussicht! Für die zweite Grignatour starten wir frühmorgens. Auch mit Sicht sind die Zustiege eindrücklich und anspruchsvoll. Nun folgen 15 Seillängen über den vorgelagerten «Sigaro Dones» und die Türme der «Torrioni Magnaghi». Wild und anspruchsvoll ist die Kletterei, eindrücklich die Tiefblicke in die Schluchten der Grignetta. Hier braucht es eine gute Vorsteigermoral, Hut ab vor den Pionieren Cassin und Bonatti! Müde und Zufrieden wandern wir zurück und staunen immer wieder, ab den unendlich vielen Türmen, die es immer noch zu erklettern gibt.

Kletterei in der Gruppe «Funghi» im Nebel, doch die Sonne drückt…

Endlich über den Wolken und die Türme wachsen aus dem Nebelmeer.

In der letzten Seillänge auf den «Sigaro Dones».

Gipfelkreuz des «Sigaro Dones». Nun folgt 1x abseilen und die Besteigung des dahinterliegenden «Torrione Magnaghi Meridionale».

Eindrückliche Tiefblicke gibt es in der Grigna zuhauf.

Steile Kletterei auf den letzten Turm, den «Torrione Magnaghi Settentrionale».

Blick beim Abstieg auf die gemachte Kletterei, die «Torrioni Magnaghi».

Die Grigna mit den unendlich vielen Felszähnen, Aufwiedersehen!