9. September 2020

Heute starten wir früh, denn uns stehen 19 Seillängen bevor. Wir sind unterwegs im Rätikon zum Einstieg der Kathedrale. Diese Route führt durch die Südwand der Sulzfluh, zwar ist die Wand durch einige Grasbänder unterbrochen, doch imposant ist sie allemal. Nach der Umgehung von einigen Kühen auf dem Wanderweg deponieren wir unsere Rucksäcke nahe dem Tilisuna-Hüttenweg und bald stehen wir am Einstieg. Die zwei ersten Seillängen sind gemütliche 4er, jetzt sind wir eingeklettert und bereit für die Wasserrillen der nächsten 6er Seillänge. Unglaublich scharf und griffig ist die Kletterei, der Fels ist rauh, uns gefällts. Einfache und schwere Längen wechseln sich ab und endlich stehen wir vor der «Kathedrale»! Die nächste Seillänge führt durch eine riesige Höhle, sehr eindrücklich und vermutlich ziemlich einzigartig. Es folgt ein spektakulärer Quergang, ausgesetzt über der Höhle hinweg. Als nächstes ist ein kniffliger Boulder zu lösen und mit einem alpinen Abschluss stehen wir plötzlich auf dem «Gipfel» in Form einer gemütlichen Wiese. Nicht nur die Route ist abwechslungsreich, auch der Abstieg ist spannend. Zuerst über riesige Karrenfelder, danach steil hinab an mehreren Höhlen vorbei und zum Schluss gemütlich dem Partnunsee entlang, gelangen wir zurück zum Ausgangspunkt. Mit kühlem Getränk und Kuchen stossen wir in St. Antönien auf unseren gelungenen Tag an!

In der dritten Seillänge: Wasserrillen und scharfer Fels.

Weit unten glitzert der Partnunsee; in der 10. Seillänge.

Ab durch die Höhle, einzigartige Kletterei in der Kathedrale.

Nach der Höhle folgt eine spannende und ausgesetzte Traverse.

In der drittletzten Länge ist ein kniffliger Boulder zu lösen.

Kurz vor dem Top, im Hintergrund Wiss Platte und Schijenflue.

Im Partnunsee gönnen wir unseren Füssen eine kühlende Pause nach der Tour.