30. November 2020

Eiskalt ist es auf dem Urnerboden. Doch unser Ziel, der Gabchopf, liegt schon an der Sonne. Wir steigen zuerst auf dem Wanderweg und zuletzt steil über Wiesen hinauf zum Einstieg. Was für ein Prachtstag: gegenüber die verschneiten Nordhänge, über uns strahlend blauer Himmel und kein Lüftchen. Unsere Route, die «Fasnachtsverschnidig» beginnt mit einer gemütlichen 3b. Danach folgt eine mega Verschneidung. War der Fels in der Einstiegslänge noch leicht brüchig, haben wir nun rauen und festen Hochgebirgskalk in den Händen. Es folgt eine spektakuläre Traverse. Mit viel Luft unter dem Hintern ist ein kleiner Überhang zu bezwingen, bevor es einen Fingerriss zu klettern gibt und einmal mehr: eine Querung zum Stand. Die letzte Seillänge beginnt mit einem Boulder, bevor es mit Verspreiztechnik einen breiten Riss hinaufgeht. Auch bei dieser Länge wundern wir uns ab der 5b (5a obl.) Bewertung. Im Gebirge regiert definiv eine andere Schwierigkeitsskala als im Flachland. Egal: die Kletterei hat uns super gefallen und auch gefordert. In einer, dank der Steilheit, rasanten Abseilfahrt geht es zurück zum Einstieg. Zmittag an der warmen Sonne ist angesagt, bevor wir uns auf den Heimweg machen. Danke für die coole Tour!

Blick vom Urnerboden zu den Klettergebieten, der Gabchopf ist versteckt.

Über 40 m lang ist die mega Verschneidung der zweiten Seillänge.

Die dritte Seillänge ist nicht schwer (4a), dafür sehr spektakulär.

Nach einem Überhang und Risskletterei folgt ein einfacher Quergang zum Stand (4. SL).

Die fünfte Länge beginnt mit einem knackigen Boulder.

Fast zuoberst angelangt, weit unten das Dorf Urnerboden.

Geniale Aussicht Richtung Osten, zum Glarnerland.

Die allerletzte Seillänge ist mehr T6, als klettern, der Führer empfiehlt weglassen, was wir schlussendlich auch machen.

Steile Abseilfahrt zurück zum Einstieg.