4.-10. August 2021

Als erstes kaufe ich mir einen Schirm, schliesslich ist für den ganzen Aufstieg zur Cabane de Valsory Regen angesagt. Immerhin sind die Temperaturen angenehm und die eindrückliche Landschaft mit den mächtigen Moränen lässt einem staunen. Den späteren Nachmittag bestimmen wir Blumen und planen unsere Akklimisation-Tour für den nächsten Tag: die Überschreitung des Les Botseresses. Nach einem gemütlichen Start stapfen wir schon bald durch den Neuschnee, dank den winterlichen Bedingungen ist die Kraxelei gar nicht so einfach, dafür umso schöner die Stimmungsbilder um uns herum. Auf dem Weg zurück zur Hütte treffen wir eine Steinbockkolonie. Wir gehen früh zu Bett, haben wir uns doch für den nächsten Tag die Überschreitung des Grand Combin vorgenommen. Um 3:30 starten wir mit Stirnlampe ausgerüstet zum Meitin-Grat. Der Aufstieg klappt gut, Laddy findet immer Mal wieder eine anspruchsvolle Alternativ-Seillänge. Auf dem Combin de Valsorey empfängt uns ein kräftiger Westwind. Wir stapfen eingehüllt zum Combin de Grafeneire und weiter zum Combin de la Tsessette. Das Gratstück zum Abseilstart-Steinmann ist mit Windböen ziemlich anspruchsvoll. Das Abseilen fordert uns, ist doch tatsächlich ein Stand im Schnee verschwunden. Endlich unten, Energie tanken und Wiederaufstieg zur Tour de Boussine. Nun geht es nur noch abwärts, zuerst über den Ostgrat, es folgt ein Schuttweg durch die Südflanke zum Gletscher. Langsam nähern wir uns dem Grün, der weite Abstieg zum Stausee les Mauvoisin steht uns bevor. Zum Glück nimmt uns Mitte Stausee ein Bauarbeiter mit dem Auto mit! In Fionnay gibt es ein Fondue und wir fallen müde ins Bett. Am Ruhetag bestimmen wir Schmetterlinge und reisen ins Mattertal, sind doch unsere Ferien noch nicht fertig!

Wir steigen auf zur Rothornhütte, im Berggasthaus Trift gibt es ein Mittagsstopp mit Alphornklängen. Angemessen zum Sommer ist auch die Nacht in der Rothornhütte kühl, wir sind froh aufzustehen und zu Frühstücken. Unter dem Sternenhimmel und dem knirschen des gefrorenen Schnees laufen wir dem Unter Äschjoch entgegen. Endlich perfekte Bergsteiger-Bedingungen. Die Überschreitung des Ober Äschhorn ist schnell gemacht und wir steigen immer steiler auf zum Schalihorn. Nun beginnt der anspruchsvolle Teil: der Abstieg über den brüchigen Nordgrat des Schalihorns, frisch eingezuckert mit Neuschnee. Auf dem Nordgipfel treffen wir zwei «verwirrte» Tschechen. Auch sie wollen ins Schalijochbiwak. Hochkonzentriert geht es weiter über die Türme, endlich sind wir im Biwak angelangt. Den Nachmittag verbringen wir mit Schneeschmelzen, herumliegen und des Studiums des Schaligrat zum Weisshorn. Um 4 Uhr ist tagwach, kurz vor 5 starten wir. Die steilen Abschnitte des Schaligrat sind zum Glück schneefrei, trotzdem Klettern wir meist mit Steigeisen, folgen doch immer wieder Flachstücke mit Firn. Eindrücklich die mächtigen 4000er rund um uns herum. Auf dem Grat peitscht uns der starke Westwind Schnee ins Gesicht, wir sind froh um alle Meter die in der Ostflanke hinauf führen. Endlich der Gipfel! Zu kalt, um lange das Panorama zu bestaunen, wir steigen ab über den Ostgrat zur Weissmieshütte. Gestärkt nach einer Walliserrösti wandern wir zurück ins Tal. Im Zug schlafen wir ein. Erst am nächsten Tag kommt die Freude, ein grosser Traum ist erfüllt! Danke Laddy für die Abenteuer-Ferien, der Alltag ging definitv vergessen!

Überschreitung Les Botseresses, im Hintergrund der Grand Combin.

Aufstieg auf dem Meitin-Grat, langsam kommt der Morgen.

Viel Wind begleitet uns auf der Überschreitung, hier zwischen Combin de Valsorey und Combin de Grafeneire.

Die Abseiler vom Combin de la Tsessette ist geschafft, weiter zur Tour de Boussine.

Am Ruhetag bestimmen wir die vielen Schmetterlinge im Val de Bagnes.

Im Aufstieg zur Rothornhütte machen wir einen Mittagshalt im Berggasthaus Trift.

Blick zurück zum Ober Äschhorn auf dem Weg zum Schalihorn.

Der Abstieg über den Nordgrat des Schalihorn ist anspruchsvoll.

Das grosse Ziel vor uns: der Schaligrat des Weisshorn.

Auf einem der vielen Türme des Schaligrat. Der Morgen erwacht.

Unter anderem begleitet uns das Matterhorn auf dem Aufstieg.

Endlich: das Gipfelkreuz des Weisshorn.

Blick vom Gipfel auf die letzten Meter und die eindrückliche 4000er Bergwelt.

Blick von der Weisshornhütte zum Schalihorn, Schaligrat und Weisshorn.