23. November 2021

Lohnt sich der weite Weg oder nicht? Bei der Talstation der Seilbahn zur Melchsee-Frutt liegt wenig Neuschnee und es herrscht dichter Nebel. Wir kurven die Strasse immer höher und was für ein Glück: die Nebelgrenze ist genau bei Melchsee-Frutt und prächtiger Sonnenschein erwartet uns auf der Hochebene. Der Boden ist noch gefroren, doch das Ziel wird schon kräftig von der Sonne beschienen: die Südwand des Barglen Schiben. Diese liegt ganz zuhinterst des langen Felsbandes, der Zustieg ist schneefrei und mehr weit als streng. Wir steigen in die Route «Jesi» ein. Diese führt über 5 Seillängen durch wechselhaften Fels empor. Herrlich kompakte Abschnitte wechseln sich ab mit alpiner Kletterei. Sprich, es muss vorsichtig geprüft werden, was hält und was nicht. Doch der Fels ist oft besser als er auf den ersten Blick ausschaut. Die Route ist sehr abwechslungsreich: plattige Stellen, Verschneidungen, steile Boulderwändchen, sowie auch eine kurze Kaminstelle, in der man «hochschrubben» kann, lassen keine Langeweile aufkommen. Genial ist das Ambiente: Stahlblau der Himmel, weiss verschneit die Nordhänge und Gipfel der Zentralschweiz und des Berner Oberlandes, sowie ein dichtes Nebelmeer in der Engstlenalp. Über eine Abseilpiste geht es zurück zum Boden. Wir bestaunen den messerscharfen Fels der Route «Dä Burner», sieht super aus! Am Wandfuss gibt es nach dem Zmittag als Dessert eine Kletterei. Wir klettern die 1. Seillänge der Route «Dä Burner», sowie die Einseillänge «Schnittlauch», beide sehr lohnend. Wir kommen sicher wieder, es lockt der Klettergarten des Bargeln Schiben, sowie die Route «Dä Burner»!

Zuhinterst die Südwand des Barglen Schiben, unser heutiges Ziel.

Die erste Seillänge der Route Jesi bietet kompakte Wandkletterei.

2. Seillänge: Nach einer Verschneidung folgt eine Plattenstelle, danach «alpin» zum Stand.

3. Seillänge: Zuerst Piazzen, dann kurz und kräftig «hochschrubben» und einfach, aber brüchig zum Stand.

Die vierte Seillänge ist boulderig, steile Wändchen mit kräftigen Zügen, wechseln sich ab mit flacherem Gelände.

Blick auf den Ausstieg der einfachen 5. Seillänge.

Steiles Abseilen im genialen Ambiente.

Im unteren Teil der Abseilpiste lässt sich der herrliche Fels der Route «Dä Burner» bestaunen.