7. Januar 2023

Am letzten warmen Wochenende im Januar, sind wir nochmals an der Schafbergwand unterwegs. Früh sind wir aufgestanden und treffen schon im Zug auf weitere Schafbergwand-Aspiranten. Im Zustieg ist klar, auch heute werden wir top Bedingungen vorfinden. Die Churfirsten sind überzuckert mit Schnee, wir kraxeln über das Zustiegsband zum Sandührli-Sektor. Nach einer kurzen Stärkung steigen wir in den «oft besuchten Extrem-Klassiker Sandührliweg» (Zitat: Alpstein-Führer) ein. Der Namen lässt auf eine gemütliche Kletterei schliessen, dem ist aber nicht so. Schon die erste Seillänge fordert: es muss mutig auf Reibung angetreten werden, zum Glück ist der Fels so rauh. Abwechslungsreich geht es weiter. In der zweiten Seillänge bezwingen wir mit kräftigem Zupacken ein Dach, danach folgt Rätselraten in der dritten Seillänge. Diese technische Seillänge lässt sich nur durch langsames Hocharbeiten erzwingen, Schafbergwand-Kletterei per excellence. Nun folgt die Henkel-Seillänge, knifflig nur, wie komme ich von einem Loch zum Nächsten? Die Hände kriegen eine Pause: die fünfte Länge besteht aus einem Reibungs-Quergang. In der sechsten Seillänge finden sich ganz viele Sanduhren, welche zusätzlich zu den Bohrhaken als Sicherungpunkte dienen. Die Seillänge endet mit einem Runout, hier hilft eine gute Psyche. Zum Abschluss nochmals 40m technische Wandkletterei vom Feinsten. Zufrieden erreichen wir das Top. Das Abseilen geht gewohnt schnell und wir sind zurück am Wandfuss. Nach einem Lunch gönnen wir uns als Dessert die erste Seillänge der Route «Blues in my shoes». Jetzt ist die Kletterenergie aufgebraucht. Wir steigen Wildhaus entgegen, danke für den coolen Klettertag.

Kraxelei über das Zustiegsband zum Sektor Sandührliweg.

Die Churfirsten begleiten uns den ganzen Tag.

Technische und psychisch fordernde Kletterei in der dritten Seillänge im Sandührliweg.

Von Loch zu Loch geht es in der vierten Seillänge, hier das schmierige Ausstiegs-Loch.

Eine der Schlüsselseillängen ist sicher die fünfte Seillänge mit dem plattigen Quergang. Hier die Ausstiegsmeter.

Die Sandührli-Seillänge (6. SL) fordert zwischen den Sanduhren mit anspruchsvollen Klettermetern.

Zum Abschluss die vom Grad her schwierigste Seillänge (6b): diese bietet nochmals spannende technische Kletterei.

Abseilen über die scharfen Wasserrillen der Schafbergwand.

Der Nebel umhüllt Wildhaus, nur die Kirchenspitze schaut noch raus.

Ausklettern in der ersten Seillänge der Route «Blues in my shoes».