23.-25. August 2024

Der Aufstieg von der Alp Rychenbach ist kurz, schon bald sitzen wir vor der Engelhornhütte und lunchen. Das Wetter ist perfekt und die Motivation ist da, wir starten gleich mit einer Mehrseillänge. Von unten sieht die Route «Tatzelwurm» mässig attraktiv aus, mitten im Grünen. Doch die Route schlängelt sich geschickt dem besten Fels nach empor und bietet schöne Kletterei im fünften Grad. Am Ausstieg traversieren wir zum Einstieg der Route «Schneewittchen». Zum Glück sind wir eingeklettert, startet das «Schneewittchen» doch mit einem technischen 6a. Nach vier Seillängen brechen wir die lohnende Kletterei ab, ansonsten sind wir zu spät für das Znacht! Mit Abseilen gehts zurück zum Wandfuss und von da zu unserm «Basecamp». Was für ein feiner Znacht! Die Engelhornhütten-Crew verwöhnt uns mit einem leckeren 4-Gänger bei herrlicher Abendstimmung draussen. Die Nacht ist kurz, ein heisser Tag und eine lange Route stehen an, schon um 7 Uhr steigen wir in die Route «Gagelfänger» am Klein Simeler ein. Die vermeintliche einfache Start-4b-Seillänge zeigt den Charakter der Route: in den folgenden 11 Seillängen bis zu 6b findet sich mind. eine knifflige Stelle (meistens ganz viele) pro Seillänge, egal wie der Grad lautet. In den folgenden 6 Stunden klettern wir Wasserrillen, feinste Platten, griffige Überhänge, technische Wandpartien und einige Traversen im genialen Engelhornkalk. Die Haut an den Fingerkuppen leidet, ist der Fels oft sehr scharf. Die Szenerie der Route ist fantastisch. Umgeben vom eindrücklichen Engelhorn-Hufeisen beobachten wir vis-a-vis die Kletterer in der Kingspitz-Nordostwand. Die letzten beiden Seillängen (Nr. 12 und 13) klettern wir nicht. Wir brauchen noch Energie und Konzentration für das Abseilen und den Abstieg. Alles klappt super, wir erreichen unseren Startpunkt. Die Sonne brennt erbarmungslos, ab in die Engelhornhütte in den verdienten Apero! Während die Einen nach Hause aufbrechen, geniessen wir einen weiteren Abend in der Engelhornhütte. Der Sonntag ist schlussendlich nässer als angesagt. Wir verbringen den Morgen mit Kartenspielen und Seiltechniken im Schlafraum. Als Abschluss gibts einen Käse-Brätel. Gut genährt steigen wir ins Tal ab. Ihr habt das super gemacht! Danke für die coolen Tage!

Wir klettern uns ein in der Route «Tatzelwurm» mit Engelhornkalk vom Feinsten.

Danach geht es gleich weiter in der Route «Schneewittchen», schon deutlich schwieriger. Hier die Start-6a-Plattenstelle.

Ständiger Begleiter: die imposante Kingspitz-Nordostwand.

Sehr zu empfehlen, die einfache aber sehr gemütliche Engelhornhütte, unsere Unterkunft.

Die schwerste Stelle (6a) im ersten Block (5 Seillängen bis aufs Band) der Route «Gagelfänger».

Die siebte Seillänge ist anhaltend schwer, technische Wandkletterei im Grade 5c+(+++).

In der Schlüsselseillänge 6b erreicht uns langsam die Sonne. Ebenfalls eine anhaltend schwere Länge, senkrecht an kleinsten Leisten empor.

Für einmal gemütlich, das Verbindungsstück von der Seillänge nr. 9 und 10 führt 20m über ein Grasband.

Die letzten Meter «unserer» Route, es gäbe noch 2 Seillängen auf den Gipfel des Klein Simeler». Eindrücklicher Tiefblick in den Engelhornkessel.

Blick vom Start der Abseilpiste auf die letzte Seillänge des «Gagelfänger».

Nach 3x Abseilen (Piste), Absteigen und nochmals 3x Abseilen (über die Route) sind wir zurück am Einstieg.

Der Sonntagmorgen ist verregnet, es gibt Trockentraining im Schlafraum.