25. November 2018:

Schafbergwand, die Dritte, innerhalb von zwei Wochen bin ich wieder hier! Diesmal ganz rechts, am östlich abschliessenden Turm. Früher eine der wildesten Touren des Alpsteins, ist jetzt saniert, wir sind gespannt, wie wir den «Tausendfüessler» erleben. Immerhin, die Sonne scheint, und es ist nich ganz so kalt wie beim letzten Mal. Die erste Seillänge ist ein plattiger Quergang, noch ziemlich zahm. Jetzt sieht es spannend aus: die zweite Seillänge folgt einer steilen Verschneidung im wasserzerfressenen Kalk. Es folgt eine kurze grasige Querung, danach kommt ein 4er mit einer Boulderstelle. Jetzt stehen wir vor der Hauptwand und verlassen langsam die «grüne» Einstiegszone. Die nächste Länge folgt geschickt der Schwachstelle der Wand, sie folgt einem Riss, es finden sich immer wieder einfache Lösungen, wie schön! Jetzt ist es vorbei mit Rissen, Seillänge Nr. 6 und 7 ist technische Plattenkletterei. Aber was für welche! Zuerst folgt die Route einer Mini-Rampe, immer schön hochsteigen nach links. Danach gehts steiler nach oben und jetzt folgt die Schlüsselstelle: Diese ist horizontal, wenn nicht sogar ganz leicht abwärts zu Klettern. Die Lösung ist schlussendlich ein Gleichgewichtsmove und dann gehts nochmals 5 m schräg nach unten. Wir sind begeistert! Die Route geht nochmals kurz über die Platte und dann sind wir endlich in der gewaltigen Schlussverschneidung angelangt. Herrliche Kletterei, mal piazzen, mal verspreizen und manchmal kurz in die Wand. Es geht so weiter, fast bis zum Schluss. Dort erwartet uns ein bockharter Ausstiegsboulder, leicht irritierend, aber wieso nicht?! Wir seilen gemäss Topo aufs Band, ins Couloir und zum Einstieg des Klettergartens ab. Es bleibt kurz Zeit, die tiefstehende Sonne zu geniessen mit dem herrlichen Herbstlicht. Fazit des «Tausendfüessler»: Unbedingt klettern! Es ist ok abgesichert, man muss über die Haken klettern, die Beschreibung: «Alpines Plaisir» passt. Die Route ist sehr abwechslungsreich und folgt einer schönen natürlichen Linie. Technische Kletterei ist angesagt, Unterarmkraft braucht es wenig. Wir reisen zufrieden nach Hause.

Am Bänkli auf dem Weg zur Schafbergwand.

Die zeite Seillänge ist eine der steilsten und somit auch physisch anstrengend. Endlich sind meine Finger warm!

Immer schön der Mini-Rampe nach: die 6. Seillänge ist technische Plattenkletterei.

Die 7. Seillänge geht zuerst hoch, dann nach links und zum Schluss abwärts, ziemlich abgefahren!

Kurz vor der Schlüsselstelle, fein hinstehen, glauben, dass es hält, Gewicht verschieben und schon ists vorbei.

In dieser Länge geht es zuerst über die Platte und dann in die grandiose Schlussverschneidung.

Die letzte Seillänge ist super schön, immer in der Verschneidung hoch.

Und nochmals die letzte Seillänge, weils so schön war…

Wir seilen ab, dies ist die Schlüsselstelle der Route, ein harter Boulderausstieg.

Zurück auf dem Boden, wir geniessen das herrliche Herbstlicht.