25. Dezember 2022

Ein bisschen Bewegung zwischen den feinen Weihnachtsessen schadet nie. Heute bin ich mal in der Rolle der Lernenden und lasse mich auf etwas Neues ein: Drytoolen. Meine Erfahrung beschränkt sich auf etwa drei Mal Bouldern im Irchelpark mit Pickeln. An den Füssen waren da bis jetzt Kletterfinken. Heute wird es so richtig ernst: wir gehen in den Drytool-Klettergarten im Wäggital. Der Zustieg ist kurz und unglaublich lehmig vom vielen Regen in der letzten Zeit. Mein «Lehrer» erklärt mir, dass die Bedingungen immer ungangenehm seien (die Wand ist pflotschnass, es tropft und ich rutsche im Schlamm aus), ansonsten würde man ja auf eine Skitour oder normal Klettern gehen. Zuerst bin ich im Toprope unterwegs. In der Wand hat es gebohrte Löcher die zu finden und zu treffen sind. Ich versuche den Kletterflow zu finden, fühle mich aber mit den ungewohnten Werkzeugen (Pickel und Steigeisen) unglaublich langsam und schwer. Einerseits fühle ich mich eingeschränkt: ich kann «nur» frontal stehen und es gibt viel weniger Zwischengriffe. Dafür sind plötzlich neue Möglichkeiten da: man kann gäbig an einem Pickel einen Handwechsel machen und man kann Mikroleisten halten und stehen. Drytoolen braucht andere Muskeln, ich wünschte mir, mein Bizeps wäre doppelt so gross und ich könnte locker einarmig Ziehen und Blockieren! Nach und nach läuft es besser. Ich wage mich sogar die einfachste Route im Vorstieg. Und bin mächtig stolz, dass es klappt! Laddy schwingt sich im Dach herum, macht «Figur-of-Four» und «Figur-of-Five» und ich denke mir: Ich habe noch ganz viel Luft nach oben. Herzlichen Dank, für das Zeigen und Helfen, es hat Spass gemacht!

Von der Strasse im Wäggital geht es dem Wanderweg nach zum Drytool-Klettergarten.

Mit diesen krassen Dingern bin ich heute am Klettern.

Hier gehts nun hoch. Laddy hat mir das Seil Toprope eingehängt.

Ich klettere zuerst mal im Nachstieg, ganz langsam arbeite ich mich hoch.

An den Füssen hat man beim Drytoolen Steigeisen mit einem Monozack vorne an der Front.

Ich muss mich extrem konzentrieren: da die Bewegungen noch nicht automatisiert sind, bin ich sehr langsam, d.h. muss ständig schauen, dass es mich nicht zu pumpt.

Die Route ist im Toprope geschafft, da seh ich doch schon deutlich entspannter aus.

Die Route «Herbstdepression» gilt als eine der Einfachsten. Für mich ist diese schon mega schwer.

Ich wage mich in den Vorstieg, es gelingt!

Laddy klettert die namenlose Route links vom «Mösli». Bei dieser Steilheit wage ich mich «nur» im Toprope rein.

Blick vom Klettergarten zur Staumauer.