27. März 2023

Der Regen und der Baulärm zu Hause motivieren für einen Ausflug in das Tessin. Hier scheint die Sonne und es herrschen angenehme Klettertemperaturen. Die Fahrt mit dem Mobility zum Klettergebiet Sotarègn ist ab der Ortschaft Claro ziemlich abenteuerlich. Zum Glück hat der Wagen bodenfreiheit, sind doch einige tiefe Schwellen zu durchqueren. Angelangt beim Parkplatz geht es in ca. 10min durch den Wald zum Sektor «Phenomden». Die Wand sieht sehr schön aus, ich bin gespannt auf die Kletterei! Aufwärmen in der Route «Cha Nüt Dafür» mit dem Grad 6a, bzw. schon das erste Mal rätseln, wie denn dieser Ausstiegs-Mantle gehen soll. Die Beschreibung im Tessiner-Führer: «typisch sind Boulderpassagen» passt definitiv zum Klettergebiet. Auch in den nächsten beiden Routen «Ha de Sound» und «Gfange» (beide 6b+) ist neben Power für die Piazpassagen Bewegungskreativität gefragt. Sehr technisch und mit einigen sehr schönen Riss-Passagen ist die «Wänn Lärnemer» (6b) und schliesst mit einem tricky Mantle ab. Die nächsten drei «Go’s» investieren wir in die «all Who Seh Life». Eine Hammer 7a-Route mit sehr spannenden Zügen. Horizontale Griffe gibt es auch in dieser Route nicht. Mit coolen Verstemmungs-Moves und gaaaanz feinem Stehen beschäftigen wir uns für eine Weile. Zum Abschluss gibt es noch die «Energia», eine spannende und abwechslungsreiche Route. Startend mit einer komplexen Verschneidung, wechselt es zu Henkelkletterei, bevor ein Plattenabschluss als Dessert serviert wird. Nun sind wir definitiv platt. Die Grade sind «hart» bewertet, Fingerkraft alleine reicht nicht. Wir kommen aber ganz sicher wieder, sei es wegen des noch offenen Projektes, dem schönen Ort oder der kreativen Kletterei. Es warten noch einige Routen auf uns!

Blick vom Parkplatz zum Sektor «Phenomden».

Nur 10m lang, dafür echt schwer für den Grad, die Route «Cha Nüt Dafür».

Laddy powert in der Route «Gfange», 6b+, nach dieser ist man definitiv warm!

Blick zurück vom Top auf die Route «Ha de Sound», 6b+. Sehr cool, sogar ein Knie-Klemmer ist möglich, ansonsten wäre ich wohl rausgeflutscht.

Die Route «Wänn Lärnemer», 6b ist nicht sehr physisch, dafür ist ganz viel «Feinheit» gefragt um nach oben zu kommen.

Blick auf die verschneiten Schneeberge in der Leventina.

Und da haben wir uns dann ausgetobt, die Route «All Who Seh Life» 7a, ist grandios und mega tricky.

Für den Schlüsselzug entwickelte ich eine neue Greif-Technik. Da ich den Druck von der linken Hand nicht ganz lösen konnte, robbte ich mit der Hand die Wand hoch bis zum nächsten Griff: Peristaltik-Greif-Technik!

Der schöne Platz lädt zum ausruhen und erholen ein, leider müssen wir wieder nach Hause.