19. Juli 2023

Der Aufstieg zum Bockmattli lässt uns gehörig schwitzen. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, dies zeigt sich auch in den bedrohlichen Wolken, die das «Bockli» noch immer umhüllen. Beim Kletterhüttli montieren wir unsere Kletterausrüstung und deponieren unnötiges Material. Vis-a-vis hängt schon wer in der Wand und auch bei «unserem» Einstieg, der «Namenlosen Kante», treibt sich eine Seilschaft herum. Aufgrund einer weiteren Seilschaft die den Namenlosen Turm erklettern möchte, planen wir spontan um. Unser neues Ziel heisst «Westwändli». Diese Route führt in 7 Seillängen auf den kleinen Turm, Schwierigkeiten 5c+, 5b obl. Schon in der ersten Seillänge muss kräftig zugepackt werden. Zuerst eine zackige Traverse, dann die Verschneidung hoch, Stand beim Baum. Nun wird es kurz gemütlich, es folgt einmal 3a, danach eine schöne 5a. In der Schlüsselseillänge (5c+) wird es richtig steil, zum Schluss sogar leicht überhängend geht es an Seitgriffen und Rissen empor. Weit unten schlängelt sich der Wanderweg durch die Gross Chälen, dramatisch ist das Wetter. Auch in den nächsten drei Seillängen folgen immer wieder knackige Passagen, die Route von 1953 hat es definitiv in sich. Wir gelangen auf den Gipfel, prächtig die Aussicht zum Zürichsee. Der Zmittag wird unterbrochen durch eine kurzen Schauer. Wir steigen via der Chli Chälen zum Kletterhüttli ab. Von da bestaunen wir nochmals die eindrückliche Westwand im Sonnenschein. Es geht abwärts zu Wägitalersee und zum verdienten Apéro. Super gemacht!

Noch hüllt sich das Bockmattli in Wolken.

Blick auf die dritte Seillänge, schöne Kletterei im 5a-Bereich.

Einmal durch den Baum schlüpfen!

Anspruchsvoll und steil, die Schlüsselseillänge des Westwändli.

Heute würde man wohl dieser Seillänge mehr als 4c geben, die 6. Seillänge des Westwändli.

Witzige Kletterei zum Schluss: die letzte Seillänge führt durch einen Kamin empor.

Eindrückliche Stimmungsbilder dank dem Wechsel von Sonne und Wolken. Weit unten der Wägitalersee.

Im Abstieg präsentiert sich das «Bockli» in seiner ganzen Pracht. Wir waren auf der rechten «Schulter», dem kleinen Turm.