11.-12. März 2024

Aufgrund der anspruchsvollen Lawinensituation suchen wir die flachen Hänge im Schanfigg. Da der kleine Weiler Fatschel einen hohen Start bietet, was die aktuelle Schneesituation erfordert, schnallen wir hier unsere Bretter an die Füsse. Gemütlich geht es auf dem Winterwanderweg hoch. Die Sonne scheint, wir geniessen das erstaunlich gute Wetter und plaudern bis wir «abbiegen». Auf der Höhe der ehemaligen Bergstation Triemel ziehen wir unsere Aufstiegsspur westlich des Liftes in den Schnee. Bald immer mühsamer: die Kombination von unten feuchtem Schnee und weiter oben Pulver ist ideal für «Stögel». Da hilft nichts weiter als eine längere Pause und die Felle trocknen lassen. Frisch gestärkt und mit leichten Skis geht es dem Ratoser Stei entgegen. Die Rundsicht auf dem Gipfel ist mässig, unsere höheren Nachbarn stecken in den Wolken. Doch was für ein Highlight: der Steinadler zieht in nächster Nähe vorbei und lässt uns staunen, ab seinem mühelosen Flug. Die Abfahrt ist im oberen Teil anspruchsvoll, ein Winddeckel erschwert das Kurven. Doch ab der Mitte geniessen wir super Sulz und äusserst zufrieden beenden wir die Tour. Dank Apfel-Ricotta-Wähe und Raclette mit Tausend-und-einer-Beilage sind die Kräfte bald wieder hergestellt, auf zur nächsten Tour! Wir starten vis-a-vis in Tschiertschen (übrigens: kommt vom rätoromanischen «Kirschen», da hier doch einige Chriesi-Bäume wachsen). Wir folgen der Fahrstrasse ins Urbental. Viele Tierspuren und der schöne Wald begleiten den Aufstieg. Höhe «Capätsch» öffnet sich das Tal und wir biegen Richtung Westen ab. Offene, schöne Schneehänge bietet der Blick Richtung Tschingla, unserem Ziel. Doch dieses erreichen wir nicht: ca. 300Hm unter dem Gipfel verliere ich beim schlagen mit dem Ski in den windgepressten Schneedeckel einen Ski (wie ist das möglich??). Dieser rauscht ins Tal, das Wetter verschlechtert sich, wir kehren um. Tanne sei dank, nach ca. 150Hm Abfahrt auf einem Ski finden wir den Dazugehörigen. Er hat sich in einen der wenigen Bäumen verfangen, unglaublich! Ich bin happy und fahre deutlich entspannter zurück nach Tschiertschen. Im sympathischen Restaurant «Central» gibts vom Wirt als erstes einen Schnaps (er empfiehlt dies für den Gipfel, um warm zu bleiben). Mit Kaffee lassen wir die Tour ausklingen. Es war trotz allem ein super Erlebnis, danke für die Gastfreundschaft und Begleitung!

Die mühsamen Stögel zwingen uns zu einer Pause.

Auf dem Verbindungsgrat Ratoser Stei – Mattjisch Horn.

Der Gipfel-Rundblick auf dem Ratoser Stei ist ein wenig verhangen, dafür besucht uns ein Steinadler.

Sonne und Wolke wechseln sich ab und bieten geniale Stimmungen. Blick zurück zum Ratoser Stei.

Kurz nach dem Start in Tschiertschen. Wir sind heute vis-a-vis vom Ratoser Stei unterwegs.

Hübsche Häuser im Ortsteil «Clüs» oberhalb Tschiertschen.

Immer weiter rein in das Urdental führt uns der erste Teil der Tour.

Bei «Capätsch» staunen wir einmal mehr ab den Wundern der Natur beim Betrachten des Baches im tiefen Schnee.

Unser eigentliches Ziel ist rechts, Tschingla, links das Parpaner Schwarzhorn. Und der eigentliche Held: eine der wenigen Tannen mitten im Schnee die meinen Ski gestoppt haben!