Winter 2023/2024

Diesen Winter verbrachte ich ganz viel Zeit beim Klettern auf der Galerie. Es ist für das Zürcher Oberland das nahste Winterklettergebiet, ist sehr schön gelegen und bietet unendlich viele Routen. Es gibt Leute die finden, viel zu speckig und viel zu hart bewertet. Dies stimmt aber nur teilweise. Ja, die ganz alten Routen auf der Hauptgalerie sind definitiv bockhart und teilweise glänzen die Tritte arg. Dafür ist der Unterschied zwischen (einer alten) 6a+ und (einer neuen) 7a nicht sehr gross, d.h. nur nicht abschrecken lassen von den «tiefen» Graden. Zum Einklettern sind die Routen rund um «Wixblau»5c und «Anfängerglück»5c sehr zu empfehlen. Wunderbare Schlitze und viele horizontale Leisten erfreuen das Kletterherz. Für Liebhaber des scharfen Fels finden sich zahlreiche neuere Routen. Diese sind ein bisschen schwieriger zu erreichen, was aber in der Galerie bedeutet 5 Min. statt 1 Min. Zustieg. Sehr zu empfehlen sind die Routen im Sektor «Oberes Band». Geklettert bin ich da die «Check Point Charlie» 7a+ und «Sundance Kid» 7a. Aufgrund der Exponiertheit kommt beim Klettern Mehrseillängen-Feeling fast wie in der Calanques auf. Statt des Meeres leuchtet das Blau des Walensee tief unten. Achtung: keine Steine runterlassen, denn im Sektor Gorubi sind oft auch Kletterer anzutreffen. Auch hier neuere Routen, sympathisch nah eingebohrt und sehr abwechslungsreich ist die «Sultan Ahmed» 7a. Der Sektor Goldrush bietet technisch anspruchsvolle 6b/6c’s. Sicher eher hart bewertet. Sehr zu empfehlen sind die Routen mehr rechts, beginnend mit der «Efeuverschneidung» 6c+, «Goldrush» 7b, usw.. Und natürlich gibt es im Hauptsektor der Galerie einige Routen die wir diesen Winter angegangen sind. Meine Highlights: wunderschön ist die «El Nino» 7a+ und für Liebhaber des Old-School-Kletterns empfehle ich die «Heissi Ohre» 7b. Momentan fehlt nur noch wenig für die «Goldmarie» 7a, Ausdauerkletterei. Ein wahres Projekt ist die «No name» 7b, mal schauen, wenn das gelingt. Übrigens einfach «Sein» ist auf der Galiere sehr schön, die verschneiten Bergspitzen vis-a-vis, der bezaubernde Walensee, sowie die unterschiedlichsten Kletterer am Fels bieten genüssliche Unterhaltung.

Eine meiner Einkletter-Routen, das «Brillätidi» 5c/6a, schöne und abwechslungsreiche Kletterei. Nicht abschrecken lassen vom Glanz der Tritte.

Genial ist definitiv der Tiefblick auf den Walensee beim Klettern in der Galerie.

Ein bisschen stolz bin ich schon, dass ich die «Heissi Ohre» 7b nach zig Versuchen geschafft habe.

Die Aussicht Richtung Linthebene.

Genialer und scharfer Fels findet man in den Verlängerungsrouten «Maxima» 7b, «Minne-Ma» 6c und «Crescendo» 7a.

In den Routen rund um «Kopp ab» auf der Hauptgalerie folgt nach dem bockharten Einstieg sehr schöne Kletterei.

Die Aussicht auf den Sektor Goldrush. Dank den schön verschneiten Bergspitzen vergisst man das massive Steinschlagnetz.

Laddy im Sektor Gorubi. Hier hat es einige sehr schöne Linien.